Beitragende

Mittwoch, 13. April 2011

Warum tust du dir das an?

Diese Frage kommt zweimal die Woche von meinen Kollegen. "Wie kannst du nach einem 9-10-Stunden-Tag noch über eine Stunde nach Hause pendeln und dann auch noch zum Sport gehen?" Ich kann! Ich muss sogar. Nicht, weil irgendein Trainer das von mir verlangt, sondern weil mein Körper danach schreit. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, an dem zu 99% mein Gehirn gefragt war, verlangt mein Körper nun den Ausgleich. Neunzig Minuten das machen, was der Sensai ansagt. Nicht hinterfragen, einfach nur machen. Den eigenen Körper an die Grenzen führen und immer wieder ein Stück darüber hinaus. Die Bestätigung, dass ich etwas schaffen kann, wenn ich es nur will und bereit bin, an mir zu arbeiten. Die Erkenntnis, dass ich auch ohne Modellmaße alles machen kann und dass das Fehlen dieser keine Ausrede ist, irgendetwas nicht zu können. Die Einsicht, dass ich an mir arbeiten muss, um mich weiter zu entwickeln. Ein Trainer, der einen sanft aber bestimmt auf diesem Weg begleitet. Mich immer wieder fordert, aber auch fördert.
Ein Haufen Menschen, vom Jugendlichen bis zur reiferen Persönlichkeit trifft man alle in der Halle. Menschen, die man in der freien Wildbahn wahrscheinlich nie getroffen oder wahrgenommen hätte, obwohl doch alle etwas gemeinsam haben. Beinahe eine zweite Familie, die man zweimal die Woche besucht und die fehlen würde, wenn sie nicht mehr da wäre. Zarte Bande, die sich in den Reihen entwickeln, um irgendwann eine ausgewachsene, solide Freundschaft zu werden.
Das ist es, was mich jede Woche aufs Neue in die Halle treibt. Die gesetzten Termine, um die alles darum herum geplant wird. Die Bereitschaft auch noch bis zum nächsten Training mit schmerzendem Körper rum zu laufen oder auch mal ein paar blaue Flecke verstecken zu müssen.

1 Kommentar:

  1. Du sprichst mir aus der Seele, ich hätte es wohl nicht so kompakt schreiben können! Das ist genau das, was mich antreibt!

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