Beitragende

Dienstag, 29. April 2014

Prüfungsvorbereitung

Es ist wieder so weit. Für einige von uns steht die nächste Kobudo-Prüfung an. Für den Orangegurt müssen wir zeigen, dass wir mit dem Bo umgehen können und niemanden grundlos damit umlegen.

Nachdem ich vor ein paar Wochen noch der Meinung war, die Prüfung könnte ich komplett vergessen (die Kata war ein einzige undefiniertes Gewusel, die Namen der Techniken waren so halb vorhanden und das Kumite sah ziemlich gekrampft aus), glaube ich nun langsam an einen Erfolg.

Das Gute war, glaube ich, dass wir nun eine ganze Menge Kobudo-Anfänger haben und Torsten im Montagstraining bei Adam und Eva angefangen hat. So konnten wir Fortgeschrittenen unsere Techniken noch mal überdenken und verbessern.
So ein Anfänger ist irgendwie auch wie ein Spiegel. Wenn ich bei ihm einen Fehler sehe, schaue ich automatisch, wie das bei mir aussieht und ob ich das vielleicht auch nicht richtig mache.
Torsten sieht sowieso alles und so wird auch die mal eben schlampig ausgeführte Technik sofort angemahnt. 
Momentaner Standardspruch von ihm, den ich gefühlt ständig zu hören bekomme: Atmen!
Damit meint er jetzt natürlich nicht, dass ich generell nicht atmen würde und er Angst haben müsste, dass ich blau anlaufe.
Trotzdem atme ich nicht richtig und das ist im Bezug auf diesen Sport noch viel schlimmer.
Normalerweise atmet man durch die Nase ein und durch den Mund aus. Das bewusste und kraftvolle Ausatmen, das Kime, sorgt dafür, dass ich im entscheidenden Augenblick, im Moment des Auftreffens, maximale Energie und Kraft im Schlag habe.
Habe ich den Mund zu, kann das schon mal nicht passieren und mein Trainer kritisiert zu Recht das fehlende Kime und damit die fehlende Ernsthaftigkeit.
Was für den Anfänger witzig klingt, wenn Torsten mal wieder "Atmen" in meine Richtung brüllt, ist in Wirklichkeit also eine harte Kritik und die Aufforderung, dass ich mich mehr auf mich, meine Technik und meine Atmung konzentrieren muss.
Wenn dann noch einer unserer Shotokan-Schwarzgurte meinen Stand als schlumpig bezeichnet, kommt man schon ins Rudern und versucht sich noch mehr anzustrengen.

Prinzipiell kenne ich das Prüfungsprogramm. Ich kann die meisten Techniken mittlerweile gut mit den Namen verknüpfen, weiß, wie sie gelaufen werden. Der Ablauf der Kata ist im Kopf und auch der des Kumites. Meine Prüfungspartnerin Kerstin und ich harmonieren ganz gut und verstehen halbwegs die Körpersprache des anderen, so dass wir gut aufeinander reagieren können ohne uns zu überlaufen.
Aber schön sieht das alles noch nicht aus. In den nächsten Trainingseinheiten muss ich verstärkt auf einen sauberen Stand, eine saubere Technik und meine Atmung achten.

Was ich auf gar keinen Fall präsentieren möchte ist, dass es mir an Ernsthaftigkeit und Ehrgeiz mangelt, denn das ist absolut nicht der Fall. 
Es gibt also noch viel zu tun ...