Beitragende

Dienstag, 27. September 2011

Dan-Träger sind auch nur Menschen

Dieses Jahr war ich ja nun schon auf vielen Lehrgängen und ich habe viele Dan-Träger und Trainer kennengelernt.
Das hat dazu geführt, dass ich anfing darüber nachzudenken, was einen Dan-Träger von anderen Menschen unterscheidet und was ihn besonders auszeichnet  / auszeichnen sollte. Dabei habe ich hauptsächlich Trainer, Kampfsportexperten und höher graduierte Dan-Träger im Kopf.
Ganz besonders aufgefallen ist mir, dass viele der Trainer auf Lehrgängen, aber auch der teilnehmenden Schwarzgurte eine ganz besondere Ausstrahlung haben. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das beschreiben soll, aber bei vielen (nicht allen) denen ich gegenüber stand, spürte ich sofort die körperliche Überlegenheit des anderen. Das hat nichts mit Körpergröße zu tun sondern eher mit der Art, wie sich derjenige bewegt und dieses innere Gleichgewicht, das viele ausstrahlen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Leute auch im Jogginganzug oder meinetwegen als Weißgurt vor mir stehen könnten und ich würde das trotzdem noch genauso empfinden.
Viele der Trainer haben sich auf ein bestimmtes Kampfsportgebiet spezialisiert (z.B. Waffen, SV, Kata, Kumite, usw.) und sind nach jahrelangem Training wahnsinnig gut, verglichen mit Otto-Normal-Karatekas, wie ich eine bin.
Durch ihre Fähigkeiten haben sie die Macht ihren Körper als Waffe einzusetzen, dass ist das was man im Kampfsport halt jahrelang übt und trainiert.
Als Trainer und auch als Dan-Träger haben sie eine Vorbildfunktion. Jeder Karateka ahmt ja in jedem Training immer wieder den Trainer und die Höhergraduierten nach. Aber auch im Umgang mit dem Kampfsport außerhalb der Halle und der Außendarstellung sollten Trainer eine Vorbildfunktion haben.
Die Bewunderung, die ich für solche Kampfsportler empfinde, kann in ein Gefühl der Bedrohung gepaart mit Angst umschlagen, wenn ihre Außendarstellung nicht passt oder gar gewaltverherrlichend ist. Zum Glück kommt das sehr selten vor, aber es ist schon ein wirklich extrem blödes Gefühl neben einem solchen Dan-Träger, der mich im Handumdrehen zu Hackfleisch verarbeiten könnte, außerhalb des Trainings zu stehen und ihn dann Sprüche klopfen zu hören, die sehr plakativ jegliche Grenze überschreiten.
Ich bin nicht sehr empfindlich. Ich bin zu 95% ausschließlich von Männern umgeben und arbeite seit Jahren als einzige Frau in einem Männerteam, d.h. ich bin einiges gewohnt. Ich mache auch gern mal derbe Sprüche und kann herzhaft darüber lachen, wenn andere welche machen. Trotzdem gibt es Grenzen. In dem beschriebenen Fall bin ich mir fast sicher, dass das es ein (schlechter) Scherz war – aber eben nur fast.
Meine Konsequenz daraus ist, dass mein Dan-Träger/Trainer-Vertrauensvorschuss dieses Mal gestrichen wird. D.h. kein Umgang außerhalb des Dojos (erst recht nicht allein), gemeinsames Training nur im Notfall. Naja, und die Erkenntnis des Tages ist: Schwarzgurte sind auch nur Menschen ;-)

Liebe Dan-Träger, und zwar die von euch, die es nicht darauf anlegen euer Umfeld zu Tode zu erschrecken, ich denke, es könnte nicht die schlechteste Idee sein genau zu überdenken, wie der nächste Spruch auf das anwesende Publikum wirken könnte, besonders, wenn ihr es nicht kennt, da die Wirkung unter Umständen durch die körperliche Überlegenheit vervielfacht wird.

Ich bin auf jeden Fall total froh, und weiß es einmal mehr zu schätzen, dass wir in unserem Verein ganz tolle Trainer (und Dan-Träger) haben, die auch gern mal Sprüche klopfen über die ich auch gerne mal Tränen lache…

Sonntag, 25. September 2011

Karate-Gi

Zu meinem Undercover-Einsatz bei den Basketballern gehörte auch, mich entsprechend zu kleiden. Kurze Hose schied für mich aus, erstens ist die einzige kurze Sporthose, die ich habe, für ein erstes Kennenlernen mit potentiellen Riesen für mein Empfinden definitiv zu kurz, zweitens wollte ich, wenn überhaupt, mit meinen Fähigkeiten beeindrucken und nicht mit den blauen Flecken, die an diesem Tag meinen Oberschenkel zierten. Also griff ich eine lange schwarze Jogginghose und ein weites T-Shirt.
Als ich mich dann in der Umkleidekabine umzog und noch mal einen prüfenden Blick in den Spiegel warf, musste ich leider feststellen, dass ich mich überhaupt nicht angezogen fühlte. Prinzipiell hätte ich auch gleich nackt in die Halle spazieren können, das hätte für mich in dem Moment kaum einen Unterschied gemacht.
Die Erkenntnis verblüffte mich im Nachhinein dann doch. Denn wenn man es genau nimmt, trage ich beim Karate ja auch eine lange Hose. Diesmal hatte ich auch noch Schuhe dazu an. Während bei der Karatejacke die Möglichkeit besteht aufzuklappen, bleibt ein T-Shirt ja einfach so wie es ist. Also war ich rein objektiv betrachtet angezogener, als im Karate-Training.
Trotzdem dauerte es so ca. 20 min. bis ich mich zwar nicht an die Klamotten gewöhnt, aber soweit mit den Leuten angefreundet hatte, dass ich mich wohler fühlte.

Als ich dann am Samstag zum freien Training in meinen Karate-Gi stieg, wusste ich ganz besonders das mir so vertraute Gefühl des festen Stoffes auf meiner Haut zu schätzen. In einem Artikel schrieb Melanie neulich „... (der Karate-Gi) wirkt wie eine Schutzschicht“. Beim Lesen hatte ich noch gedacht „naja, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben“, aber jetzt verstand ich genau, was sie meinte. Der steife Stoff wirkt wie eine Grenze zur Umwelt. Und damit ist ein Karate-Gi ein kleines Wunderwerk, denn der Schnitt lässt einem größtmögliche Bewegungsfreiheit, der Stoff sorgt für eine gute Griffigkeit und schützt vor Kratzern und ist unverwüstlich. Durch das Geräusch, dass der Gi beim Schlagen macht, kann man sogar Rückschlüsse auf die Qualität der Technik ziehen. Nur blöd, dass man ihn eben nur zum Kampfsport trägt, aber kein Problem für mich:
Denn was machen Frauen, wenn sie mit ihren Klamotten unzufrieden sind?
Richtig! Sie gehen shoppen! Als ich am Samstag durch ein Sportgeschäft schlenderte, fiel mein Blick auf eine Sporthose, die zwar dünn, aber vom Aussehen eher meiner Karatehose entsprach: Weiß, nicht ganz lang, etwas weiter geschnitten.
Fühlte sich super an. Gekauft ist sie noch nicht, aber falls ich mich noch mal zu einem Undercover-Einsatz hinreißen lasse, werde ich vorher in dem Geschäft noch mal vorbeischauen ;-)

An alle weiblichen Kampfsportler...

... und an alle männlichen, die meinen Mitreden zu können:
Also jetzt mal ehrlich, wie macht ihr das? Ich bin wirklich ratlos.
Beim Training ramponiert man sich ja regelmäßig die Füße. Beim klassischen Karate sind es die Fußsohlen, die noch ein bis zwei Tage lang brennen und von denen sich gelegentlich Hautstückchen lösen (für alle, die jetzt "iiihhh" denken, seid froh, dass ich meinen ersten Gedanken hier Fotos reinzustellen nicht in die Tat umgesetzt habe), beim Bodenkampf und SV sind es seit neustem die Oberseite der Füße mit Brandblasen und Abschürfungen durch das Rutschen über die Matten.
Soweit so gut.
In den letzten Jahren hatte ich einen Job bei dem ich mich zu 95% aller Fälle kleiden konnte, wie es mir passte. Ich konnte auch in Treckkingsandalen, abgewetzten kurzen Hosen und T-Shirt im Büro auftauchen, ohne dass sich jemand gewundert hätte. Davon habe ich auch reichlich Gebrauch gemacht. In dieser Zeit kaufte ich mir ein paar Ecco-Schuhe (nein, ich verdiene nichts daran, dass ich den Namen hier nenne), super bequeme Halbschuhe, etwas klobig, aber ich konnte ohne Probleme auch mit Karatefüßen drin laufen.
Seit ein paar Wochen hat es mich beruflich in eine Gegend verschlagen in der die Männer Anzughose, Hemd und gelegentlich Sakko tragen. Mädels, ihr wisst was das heißt!
Ich habe mich erst mal für ein paar Glattlederschuhe mit niedrigem Blockabsatz (ca. 3 cm) entschieden. Ohne Karate wären die Schuhe super und auch bequem. Aber mit Karate funktioniert das einfach nicht.
Die letzten Wochen entschied ich mich für die Strategie: Stumm leiden. Aber ehrlich gesagt, ich bin es leid!
Wie macht ihr das? Habt ihr euch entschieden entgegen sämtlicher Konventionen Turnschuhe zu Stoffhose und Bluse zu tragen? Leidet ihr einfach? Gibt es irgendwelche Wundermittel? Oder sollte ich einfach schauen, dass ich elegante Turnschuhe finde, die irgendwie immer entweder nach Teenie oder nach Oma aussehen?

Hilfe?!?!??

Samstag, 24. September 2011

Hilfe, ich spinne!

Ich bin süchtig! Ich bekenne mich, denn anders kann ich mir das alles gar nicht erklären, aber der Reihe nach:

Obwohl ich am letzten Wochenende ca. 8-10 Stunden Sport getrieben habe und diese Woche zweimal zum Training ging, beschlich mich schon Mittwoch oder Donnerstag die Angst vor dem langen sportfreien Wochenende (Fr - So).
Dann bot sich Donnerstag mir plötzlich die Gelegenheit zu einem Basketballtraining am Freitag zu gehen. Überrumpelt, wie ich war, sagte ich erst mal ab und dann nagte diese Möglichkeit einen ganzen Tag an mir. Früher häte ich überzeugt „nein, danke!“ gesagt. Aber jetzt überlegte ich hin und her, eigentlich hatte ich Lust (beim Karate spielen wir ja schließlich auch Basketball zum Aufwärmen) und andererseits befürchtete ich, wie zu Schulsportzeiten plötzlich als gefühlter Depp im Feld zu stehen und nie den Ball zu gespielt zu bekommen.
Trotzdem sagte ich Freitag dann zu und erlebte Abends mein erstes Sporttraining in normalen Sportklamotten und Turnschuhen seit bestimmt acht Jahren (Fittnessstudio mal ausgenommen).
Und natürlich war ich mal wieder die einzige Frau, und natürlich waren die anderen größer und besser als ich.
Aber ich hatte Spaß und ich war nicht der Depp :-). Ich konnte mit blinden Pässen zwar nichts anfangen, aber ansonsten schlug ich mich ganz gut und es tat mir gut, durch die Halle zu wetzen.
Wer hätte das gedacht, dass ich irgendwann noch mal mein Schulsporttrauma überwinde und Spaß an einer Mannschaftssportart habe, die etwas mit Fangen und Werfen zu tun hat!
Noch völlig high vom Training schrieb ich dann Melanie die von ihr zitierte Mail um sie zum freien Samstagstraining zu überreden und sie sagte zu.

Danach kamen die Schmerzen. Heute morgen bin ich zwar gut gelaunt aufgewacht, aber schon der Gang ins Bad war die Hölle. Mein Knie, Hüfte, Rücken, Oberschenkel, alles tat weh und der Eisbär lachte sich schlapp darüber, dass ich mich bewegte wie eine Oma. 
Nach einem kurzen Einkaufsbummel war ich schon völlig fertig und schlief eine halbe Stunde auf dem Sofa.
 Ich überlegte hin und her Melanie abzusagen, aber ich hatte den Schlüssel zur Halle und hätte es auch unfair gefunden einen Rückzieher zu machen. Also trafen wir uns wie verabredet, ich mit dem Eisbären im Schlepptau.

Nach dem Umziehen fingen wir locker an mit Stockkampf, dann liefen wir die Grundschule zum Blau- und dann zum Braungurt und zwar jede Technik zwei Bahnen.
Zum Glück tat mir die Bewegung gut. Nur mein Knie machte noch Probleme. Irgendwann brauchte unser Kopf eine Pause und unser Blick fiel auf die verwaisten Basketballkörbe. Wir besorgten uns einen Ball und ich erzählte, dass ich als Feedback am Vortag bekommen hatte, dass ich beim Werfen den Ball mehr über die Fingerspitzen abrollen lassen sollte. Nur leider konnte ich mir darunter überhaupt nichts vorstellen. Während wir noch rumrätselten mischte sich der Eisbär ein und zeigte uns, dass man auf den Korb eigentlich mehr mit einer Hand wirft (also nur eine Hand die Richtung steuert). Wir versuchten es ein paar Mal und schnell hatten wir den Dreh raus. Unsere Trefferquote verbesserte sich deutlich und, wenn wir trafen, fluppte der Ball herrlich geräuschlos durch den Korb - Toll!

Nach der Grundschule überwanden wir uns dann doch noch ein paar Matten auszulegen und die unliebsame Rückwärtsrolle in Angriff zu nehmen.
Der Eisbär erzählte und zeigte uns, wie man das machen kann und ich ärgerte mich mal wieder darüber, dass er soetwas einfach aus dem Ärmel schüttelt. Ich versuchte es, schaffte es fast, aber gleichzeitig gab es in meinem Nacken ein furchtbar knirschendes Geräusch und weh tat das auch noch!
Melanie versuchte es langsam so wie es gezeigt wurde und machte eine Rückwärtsrolle, als ob sie in ihrem Leben noch nie etwas anderes gemacht hätte. Ich war baff. Das sah doch soooo einfach aus! Ich versuchte es noch mal, aber ich bekam schon Panik als meine Füße plötzlich hinter meinem Kopf in die Nähe des Mattenbodens kamen. Der Eisbär versuchte mir zu helfen in dem er meinen Po festhielt, damit ich es ganz langsam probieren konnte. Melanie machte lachend Fotos davon, während ich gleichzeitig laut zeternd auf der Matte lag und beschwor, dass ich gleich Sterben würde. Gut, dass wir allein in der Halle waren!
Irgendwann machte der Eisbär meinem Gezeter ein Ende und sagte: Nun hör schon auf, du bist doch fast rum! Dabei neigte er noch etwas meinen Kopf zur Seite und tatsächlich zwei winzige cm weiter saß ich plötzlich schon wieder auf meinen Knien!
Völlig verblüfft saß ich auf der Matte und kam mir ziemlich doof vor, dass ich vor wenigen Sekunden noch so ein Theater gemacht hatte.
Ich versuchte es gleich noch ein paar Mal und plötzlich war es irgendwie einfach, auch wenn ich noch ein mulmiges Gefühl dabei habe.

Was für ein Glücksgefühl plötzlich Sachen zu können, die man jahrelang nicht oder noch nie konnte! Was für ein Glücksgefühl plötzlich Sachen zu machen, die man sich nicht zugetraut hätte! Und das macht einfach süchtig! Obwohl, natürlich könnte ich aufhören, aber ich will nicht, ich will mehr davon! :-)

Der Kampf gegen Günter, den inneren Schweinehund

Manchmal ist es echt schwer sich auf zu raffen und zum Sport zu gehen. Eigentlich schizophren, denn ich liebe diesen Sport, ich bin süchtig danach, ich freue mich, wenn ich mich abends nach einem anstrengenden Tag nochmal richtig auspowern darf. Trotzdem, bin ich erst mal zu Hause, fällt es mir manchmal  extrem schwer, meine Tasche zu packen und die paar Meter zur Sporthalle zu laufen. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es hilft, wenn man jemanden hat, der mitzieht und der an den Tagen, an denen meine Motivation auf dem Nullpunkt ist und ich so gar keine Lust darauf habe, von meinen Trainern gequält zu werden, hoch motiviert ist. Bei mir hat sich irgendwie Sandra als diese Person heraus kristallisiert.
Besonders unser Montags-Ritual ist da sehr effektiv. Direkt nach meinem 17 Uhr-Montags-Meeting setzte ich mich ins Auto und fahre die 100 km Richtung nach Hause. Kurz vorher biege ich ab und lande bei Sandra. Wir reden noch ein wenig, essen gemeinsam mit dem Eisbären Abend und dann fahren wir gemeinsam zum Training bei Torsten. Obwohl der Montag mein anstrengendster, weil längster, Tag ist hat sich das mittlerweile so eingefahren, dass sonst was dazwischen kommen müsste, damit sich daran etwas ändert. Ich freue mich schon morgens auf den Abend.
Außerdem habe ich festgestellt, dass man sich im Doppelpack durchaus mehr zutraut. Das Budomeeting ist da nur ein Beispiel von vielen. Frei nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" haben wir uns dieser uns unbekannten Herausforderung gestellt und sind gemeinsam nach Wilhelmshaven gefahren. Und es hat sich gelohnt. Ohne Sandra wäre ich da sicher nicht hin gefahren und damit hätte ich, wie ich nun weiß, etwas verpasst.

Und wenn man dann am Freitag Abend so eine Mail bekommt, dann raffe ich mich sogar an meinem heiligen Wochenende auf, um zum freien Training zu gehen (Die nächste Prüfung ist schließlich schon avisiert): 

Ich werde morgen wahrscheinlich zum Training gehen. Folgende Sachen könnte man üben:
- Kumite (geht nur mit dir)
- Grundschule (macht nur mit dir Spaß)
- Kata
- Rückwärtsrolle, Vorwärtsrolle

Freitag, 23. September 2011

Vertrauen

Auch diese Überlegungen haben sich nach der geistigen Verarbeitung des Budomeetings und dem gestrigen Training bei Torsten ergeben.
Das Budomeeting in WHV hat für mich noch eine weitere Erkenntnis gebracht. Ich weiß nun, warum ich scheinbar plötzlich und ohne Grund angefangen habe, mich nicht mehr gegen die SV-Einheiten zu wehren und interessiert mitgemacht habe. Der Schlüssel dazu heißt: Vertrauen!
Auf dem Budomeeting bin ich in einer Trainingseinheit an einen Trainer geraten, bei dem sich mir schon die Nackenhaare aufgestellt haben. Obwohl er eine wahnsinnig gute Expertise hat, hat er mir einfach nur Angst gemacht. Und ich bin sonst alles andere als ängstlich. Ich war heilfroh, dass Sandra in der Einheit mit mir trainiert hat, wobei ich genau weiß, dass sie sich am Liebsten den größten und schwersten Mann, am Besten noch Danträger geschnappt hätte und sich an ihm versucht hätte. Sorry Sandra, aber der Grund warum ich mich zusammen gerissen habe, warst nur du. In mir hat sich wirklich alles innerlich gesperrt. Eine Panikattacke baute sich auf, als er dann zu mir und Sandra kam und uns korrigieren wollte. Sandra lag gerade vor mir auf dem Boden und ich sollte durch zuziehen des Anzugs und drehen der Fäuste ihre Halsschlagader abdrücken und das Nervengeflecht am Hals blockieren. Er kam und sagte gleich zu Sandra "Jetzt bist du dran". Wenn das irgendjemand aus meinem Dojo gesagt hätte, ich hätte schadenfroh gelacht. Jetzt kam nur Panik in mir hoch und ich war froh, als er sich wieder entfernte.
Am Abend trafen wir wieder auf ihn. Nachdem er ein paar ziemlich ordinäre Dinge von sich gegeben hatte, war für mich klar, der Typ kann noch so ein toller Trainer sein, aber ich werde am nächsten Tag nicht mehr in seine Einheit gehen.
Am Montag im Training hat Torsten dann das Thema Bodenkampf wieder aufgegriffen. Diesmal habe ich mich direkt gefreut, denn es war eine nette Truppe anwesend. Nachdem ich eine Weile mit Sandra trainiert habe, wandten wir uns den Männern zu. Sandra schnappte sich Sascha und ich mir Udo. Wir hatten unseren Spaß. Mittlerweile trainiere ich lange genug mit diesen Leuten, so dass ein gewisses Vertrauen herrscht. Ich weiß, dass die, mit denen ich trainiere, mir niemals absichtlich weh tun würden. Klar kann es während des Trainings mal vorkommen, dass man irgendwo hin langt, wofür man draußen auf der Straße eine Ohrfeige kassiert hätte. Hier nicht, der Karateanzug wirkt wie eine Schutzschicht. Im Gegenzug kann sich jeder Mann, der mir mir trainiert sicher sein, dass ich ihn nicht in die Genitalien treten werde, Tiefschutz hin oder her. Ich bin zwar sicher nicht zimperlich, aber das, was ich von anderen erwarte, gilt auch für mich. Mein Ziel ist es niemals, jemanden zu verletzen, auch wenn mir oft eine gewisse Härte nachgesagt wird. Wenn ich jemandem Schmerzen zufüge, dann nur, weil ich die Wirkung meiner Tritte und Schläge nicht richtig einschätzen kann (ich hoffe, Michael (dunkler Blaugurt) trainiert auch weiterhin mit mir)
Ich habe viel gelernt in den letzten Tagen. Unter anderem, dass für mich eine ganze Menge Vertrauen nötig ist, um SV trainieren zu können und nicht in Panik zu verfallen. Bei mir hat niemand einen Vertrauensvorschuss, auch nicht, wenn er mein Trainer ist. Ich bin von Natur aus kritisch und skeptisch und mein Vertrauen muss man sich hart erarbeiten. Ich brauche meine Zeit, um vertrauen zu können und ich werde auch weiterhin für mich entscheiden, mit wem ich SV trainiere und mit wem nicht. Und ich muss mir sicher sein, dass mein Abbruchsignal (das Abklopfen) umgehend und ohne Diskussion akzeptiert wird. Auch für mich ist das leiseste Abklopfen ein sofortiges Signal zum Abbruch.

Budomeeting WHV oder Der Muskelkater meines Lebens

Wie Sandra schon geschrieben hat, waren wir am Wochenende auf dem Budomeeting in Wilhelmshaven. Dieser Lehrgang ist Stilrichtungsunabhängig, der Fokus liegt aber, denke ich, auf AKS. Es gab immer vier verschiedene Einheiten, die jeweils von hoch dekorierten Trainern geleitet wurden und die 1-1,5 Stunden dauerten. Thematisch war wirklich für jeden etwas dabei, teilweise musste ich mich auch entscheiden, was ich lieber machen wollte und bis auf eine Einheit war ich mit meiner Wahl immer höchst zufrieden.

Heinrich Reimer hat uns zur Begrüßung etwas mit auf den Weg gegeben. Er wünschte sich, dass jeder Teilnehmer des Budomeeting etwas mit nach Hause nimmt. Um es vorweg zu nehmen, es ist ihm gelungen. Für mich war es allerdings überraschend, was ich letztendlich mitgenommen habe.

Meine wichtigsten Eindrücke habe ich hier mal zusammengefasst:
  • Es war toll mit so vielen Kampfsportlern dieses Wochenende zu verbringen.
  • Ich konnte mich schon am Sonntag morgen kaum noch bewegen, weil ich durch die ungewohnten Bewegungen einen tierischen Muskelkater hatte. Der ist aber sehr schnell wieder verschwunden.
  • Es lohnt sich immer, mal über den Tellerrand zu schauen und sich einfach mal von dem festgefahrenen Denken zu befreien. Viele Dinge sehen bei anderen sehr ähnlich aus, heißen oft nur anders
  • Das AKS-Motto "Wir sind offen für alle" ist gelebte Realität. Auch als (noch) Nicht-AKSler hat man irgendwie das Gefühl zur Familie zu gehören
  • Tom hat mich schwer beeindruckt. Wie jemand mit so wenigen Worten so viel sagen kann ist einfach faszinierend. Und so wie er eine AKS-Meisterkata (Neko shodan) zerlegt und mit Leben gefüllt hat, kann sogar ich als Grüngurt begreifen, worum es eigentlich geht. 
  • Ich bin eine AKS-Meisterkata gelaufen (Neko shodan) in der Tom-Variante (mit "Kampfrichter-Aufweck-Sprung", den ich aber nicht hin bekommen habe). Mit etwas Übung könnte das mal ganz gut aussehen. 
  • Auch Heinrich hat mich mit seiner Art Training zu geben schwer beeindruckt. Die Rüffel bei unkonzentriertem und teilweise undiszipliniertem Verhalten gerade in die Kinderrichtung waren mehr als gerechtfertigt. Meiner Meinung nach sollten Gürtelfarben nicht nur nach Prüfungsleistung vergeben werden, sondern auch nach geistiger Reife. Die ließ leider in der Kindergruppe oft zu wünschen übrig.
  • Überhaupt haben Teddy, Heinrich und Tom mit ihrer Ausstrahlung die ganze Halle erfüllt.
  • Warum gehen Kinder auf einen solchen Lehrgang, die überhaupt kein Interesse haben, etwas zu lernen und jede Sekunde ihre Langeweile demonstrieren?
  • Von einem Danträger erwarte ich professionelles Verhalten seinen Schülern gegenüber. Wer das nicht sein kann, den kann ich nicht ernst nehmen. Und wenn ich auch noch Angst vor jemandem habe, weil er unangemessene Dinge von sich gibt, läuft etwas ganz gewaltig schief. Das ist mir in meinem Verein noch nie passiert!
  • Ich bin total begeistert von dem Bo. Es war wahnsinnig spannend, mit dem Gerät umzugehen. Und es hat richtig Spaß gemacht. Danke an meine beiden Trainer. Das habe ich für mich mitgenommen. 
  • Ich habe niemanden mit dem 182 cm langen Bo verletzt, obwohl es teilweise verdammt eng war.
  • Es ist schon cool, wenn Heinrich den eigenen Trainer, Torsten, dazu abstellt, mir und drei Männern die Grundlagen des Bo´s beizubringen. Das erste Mal, dass ich in "Torstens Büro" kommen durfte :-) (in Ermangelung echter Alternativen)
  • Ich würde gerne weiter mit meinem Bo trainieren und noch einiges zu diesem Thema lernen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand finden würde (ich schiele da gezielt zu Torsten), der sich hin und wieder etwas Zeit für mich nimmt und mit mir arbeitet.  
So, dass waren mal die ersten Gedanken dazu. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, dass steht schon mal fest.

    Montag, 19. September 2011

    Budo-Meeting (6/6) - Bodenkampf II

    Achtung: Erst Teil 1Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5 lesen!

    Nachdem ich mich am ersten Tag nach dem Bodenkampftraining ziemlich über die Trainingsinhalte geärgert hatte und ich mit dem Bodenkampftrainer irgendwie menschlich gar nicht auf einer Wellenlänge war, war ich sehr hin und her gerissen, ob ich am nächsten Tag zur zweiten Bodenkampf-Einheit gehen sollte oder nicht. Einerseits wollte ich auf keinen Fall wieder eine Stunde Fallübungen machen, andererseits wollte ich aber auch um keinen Preis tolle Bodenkampftechniken verpassen. Auf dem Weg zur Party Abends überwand ich mich und fragte den Trainer, ob wir denn am nächsten Tag etwas anderes machen würden und erzählte ihm von meinen Wünschen. So richtig darauf einlassen wollte er sich nicht und so überlegte ich am nächsten Morgen bis ca. fünf Minuten vor Beginn der Trainingseinheit, ob ich es nun wagen sollte oder nicht.
    Erschwerend kam am zweiten Tag dazu, dass ich von schrecklichem Muskelkater geplagt wurde. Ich hatte sogar Muskelkater in Brust, Rücken und Bauch beim ganz normalen Atmen - das hatte ich vorher noch nie erlebt.
    Letztendlich überwand ich mich dann und ging hin. Ich wollte nichts verpassen und auch wenn ich so mit dem Trainer nicht so richtig warm wurde, musste man blind sein, wenn man nicht erkannte, dass er ein wirklich richtig gut Kampfsportler war, der auf der Matte genau wusste, was er tat.
    Also beschloss ich, dass ich selbst wenn ich mich quälen müsste, auf keinen Fall von so einer Trainingseinheit dümmer werden würde.

    Als ich in der Halle ankam, war dort nur noch ein Bruchteil der Leute vom Vortag da. Scheinbar hatten sich mehrere dann doch lieber für ein anderes Training entschieden. Übrig waren nur noch ein paar Jugendliche und ein paar Leute, die am Vortag noch nicht da waren.
    Unser Trainer begann mit einem lockeren Aufwärmtraining und dann machten wir..... Trommelwirbel.... Fallübungen!

    Allerdings nahm er Bezug auf unser Gespräch vom Vortag und erklärte, warum das Falltraining so wichtig wäre. Er ging bei einem Straßenkampf immer von mehreren Angreifern aus und er meinte, das wichtigste am Boden wäre, den Kopf zu schützen und schnell wieder aufzustehen.
    Also übten wir Fallen, vorwärts, rückwärts, seitwärts und schnelles Aufstehen ohne Hände.
    Irgendwie war ich trotz Muskelkater gar nicht sooo schlecht und das seitwärts Fallen und Aufstehen machte mir sogar Spaß.
    (In einer Bodenkampfsituation mit mehreren Gegnern hat unser Trainer sicherlich recht. Aber ich finde, es gibt verschiedene Arten von Angriffen und Übergriffen. Dabei immer ohne Ausnahme von mehreren Gegner ausgehen halte ich für Quatsch. Für einen Mann mag das noch eher zutreffen, da ist die Kneipenschlägerei, o.ä. vielleicht am wahrscheinlichsten. Aber ich finde man sollte auch nicht vernachlässigen, dass Frauen anders angegriffen werden und der Angreifer ggf. einen Bodenkampf provozieren will (frau also vermutlich schneller am Boden ist, als ihr lieb ist))

    Nach den Fallübungen sollten wir uns partnerweise zusammentun - ich erwischte einen Weißgurt - und wir übten ein paar Würfe mit anschließendem Fixieren des Gegners am Boden.
    Im Gegensatz zum Vortag hatte ich diesmal wirklich Spaß und das Gefühl etwas gelernt zu haben!

    Ich nahm folgendes aus der Trainingseinheit für mich mit:
    • Fallen ist gar nicht soo schlimm
    • Ich muss unbedingt die Rückwärtsrolle lernen
    • Ich will mehr Bodenkampf :-)

    An meine Trainer: Wenn heute Weihnachten wäre, würde ich mir wünschen, dass wir in Zukunft regelmäßig jedesmal (nur ein paar Minuten) Krafttraining machten (Liegestütz, Sitzups, sonst irgendwas für Nacken-, Brust-, Rücken-, Bauch-und Schultermuskulatur) - ich habe das offenbar nötig.

    Budo-Meeting (5/6) - SV

    Achtung: Erst Teil 1Teil 2, Teil 3 und Teil 4 lesen!

    Als letzte Trainingseinheit an diesem Tag wählte ich Selbstverteidigung bei Teddy.
    Wir übten Techniken, die ich schon aus dem Lehrgang im Juli kannte. Zuerst trainierte ich mit einem Gelb-Gurt. Dann hielt der Zufall noch ein besonderes Schmankerl für mich bereit: Ein Schwarzgurt sprach uns an, ob wir mal wechseln wollten und so stand ich plötzlich vor meinem Lieblings-Budo-Meeting-Hapkido-Trainer.
    Als ich so vor ihm stand, war ich erst mal eingeschüchtert. Es ist immer wieder ein ganz komisches Gefühl, wenn man jemandem Fremden gegenübersteht, der einen vermutlich mit dem kleinen Finger zu Boden bringen könnte, ohne dass man den Hauch einer Chance hätte.
    Trotzdem legten wir los und ich begann damit ihn auf die Matte zu befördern. Erst lief es noch etwas hakelig. Wir wechselten uns ab und er zeigte mir genau, wie es geht, während ich auf die Matte flog.
    Bald klappte es besser und er optimierte akribisch Schritt für Schritt weiter meine Technik, bis er flüssig in hohem Bogen auf die Matte knallte, ich mich mit den Händen in den Hüften über ihn beugte und fragte: „Zufrieden?“. Er streckte mir am Boden liegend beide Hände mit Daumen nach oben entgegen. Teddy ging grad vorbei und grinste.
    Aus diesem Training nahm ich mit, dass man selbst aus einer guten Technik noch viel herausholen kann, wenn man sie perfektioniert, außerdem lernte ich noch besser auf das Timing zu achten.

    Budo-Meeting (4/6) - Kobudo

    Achtung: Erst Teil 1Teil 2 und Teil 3 lesen!

    Beim Kobudo geht‘s im AKS ums Training mit Waffen. Zur Auswahl stehen Bo, Han-Bo, Tonfa und Sai. Melanie und ich hatten im Vorfeld endschieden unbedingt ein Waffentraining mitmachen zu wollen.
    Nach Rücksprache mit unserem Trainer hatte ich für uns im Baumarkt zwei Kiefern-Rundhölzer besorgt und auf 1,82m zurechtschneiden lassen - fertig waren unsere Bo‘s.
    Nun standen wir mit den Dingern in den Händen in der 3. Trainingseinheit zusammen mit Fortgeschrittenen vor unserem Trainer.

    Der stellt für uns vier Anfänger einen Trainer ab, der mit uns die Basics üben sollte. So lernten wir drei Grundformen im Bo-Kampf. Mir steckte noch das frustrierede Bodenkampf-Training in den Knochen und ich kämpfte in erster Linie mit meinem Mittagstief.
    Die Stange in meinen Händen nervte mich, insgesamt war ich vom Training gelangweilt. In der für uns einsehbaren zweiten Hallenhälfte fand das Hapkido-Training auf den Matten statt. Und dort machten Karatekas genau das, was ich eigentlich im Bodenkampf erwartet hatte. Ich ärgerte mich schwarz, dass ich jetzt hier stand und mit einer Stange rumfuchtelnd gegen meine Müdigkeit ankämpfte, während ein paar Meter weiter Karatekas am Boden rangen.
    Im Gegensatz zu mir war Melanie sichtlich begeistert. Nicht einmal als der Trainer ihr (versehentlich) das Bo ans Auge donnerte, wurde ihr Elan gebremst. Noch während der Trainer den Schreck verarbeitete, forderte sie ihn auf weiter zu machen. Gleichzeitig jagte ich in Gedanken mein Bo durch einen Schredder und verarbeitete ihn zu vielen kleinen Holzschnipseln.
    Aus dieser Trainingseinheit nahm ich mit, dass Bo nichts für mich ist.

    Budo-Meeting (3/6) - Bodenkampf

    Achtung: Erst Teil 1 und Teil 2 lesen!

    Noch völlig aufgewühlt von der Hapkido-Session traf ich mich mit Melanie in der großen Halle zum Bodenkampf. Den Trainer kannten wir schon vom Aufwärmtraining. Während Melanie sich schon auf das Schlimmste gefasst mache, schwörte ich noch darauf: Das wird bestimmt toll, der Trainer ist doch nett!
    Ich freute mich wahnsinnig darauf mit einem Partner über die Matte zu kugeln und zu lernen, wie man einen Angreifer effektiv wieder von sich herunter und dann fixiert bekommt.
    Schon zehn Minuten später fluchte ich über meine Entscheidung diese Trainingseinheit gewählt zu haben.

    In der Halle war eine Mattenfläche von ca. 12x8 Metern ausgelegt. Wir mussten entlang der langen Mattenbahn Purzelbäume, Rückwärtsrollen, Kopfstand, vom Kopfstand in den Handstand und Kombinationen daraus üben. Wer diesen Blog oder mich kennt, mag ahnen, dass das für mich der Super-GAU ist. Noch vor einem Jahr hätte ich vermutlich die Halle verlassen. Aber zum Glück ist seit kurzem ja diese lähmende Angst bei Rollen wenigstens verschwunden. Es bleibt nur noch eine tiefe Abneigung dagegen und Unvermögen. Also quälte ich mich dadurch. Mit jeder verstreichenden Minute wuchs mein Unmut.
    Ganze 45 Minuten kugelten wir durch die Halle. Mir war schon total schwindelig, nach jeder Bahn sich wieder zu überwinden noch mal zurück zu rollen war furchtbar.
    Ich muss wirklich unbedingt mal Rückwärtsrollen üben, das klappt nämlich überhaupt nicht.
    Gerechterweise muss man sagen, dass ich zwischendurch immer mal wieder kleine Erfolge erzielte. Leider waren diese noch nicht reproduzierbar.
    Zum Beispiel schaffte ich es einmal fast (und das war für meine Begriffe schon ein riesiger Fortschritt), aus dem Kopfstand nach hinten in die Brücke überzuschlagen, ohne auf dem Rücken zu landen.
    Darüber war ich so begeistert, dass ich es danach kein einziges mal mehr schaffte...

    Irgendwann begannen wir dann endlich mit den echten Techniken. Wir machten verschiedene Würge- bzw. Halsschlagaderabdrück-Techniken. Das war zwar spannend, aber auch schwerer als gedacht, die richtige Stelle am Hals zu treffen. Ich war froh, dass ich mit Melanie trainierte. Das war nichts wobei ich gern einen Fremden an meinen Hals gelassen hätte.
    Der Trainer kam irgendwann vorbei und überprüfte, ob wir alles richtig machten. Ich lag gerade unten, er entdeckte einen Fehler bei Melanie und stieg über mich, kniete sich neben meinen Kopf, blickte auf mich herunter und sagte vertrauenserweckenderweise: „Jetzt bist du dran!“, während er sich über mich beugte.
    Naja, Trainer ist Trainer und genießt bei mir grundsätzlich einen Vertrauensvorschuss, also blieb ich liegen und ließ den Panik-Modus abgeschaltet, legte aber meine Hand schon mal in eine für den Trainer gut sichtbare Position, damit er auch wirklich mein Abklopfen mitbekommen würde. Dann drehten sich seine Fäuste in meinen Hals und meine Hand klopfte ohne mein bewusstes Zutun ab. Sehr unangenehm, das!
    Aber Melanie hatte was gelernt und traf danach zielsicher die richtige Stelle ;-)

    Zum Schluss sollten wir uns einen anderen Partner suchen, uns Rücken an Rücken setzen und auf ein Kommando uns aufeinanderstürzen um den Gegner am Boden „festzupinnen“.
    Ich bekam als Partner einen Schwarzgurt, ca. 40, offensichtlich im Bodenkampf und SV erfahren - wir kannten uns nämlich schon vom Modl-Lehrgang.
    Als wir Rücken an Rücken auf das Signal warteten, kroch plötzlich eine ängstliche Nervosität in mir hoch. Dann kam das Signal. Witzigerweise sprangen wir einmal kurz aufeinander zu und saßen dann aber kurz von Angesicht zu Angesicht voreinander. Dann stürzte ich mich auf ihn, in dem selben Moment, als er auf mich zu kam. Ich schlug mich ganz gut. Eine kurze Zeit lang dachte ich sogar ich hätte eine Chance. Aus ca. drei-vier Griffen konnte ich mich rauswinden, aber ich scheiterte immer an fehlender Technik und fehlender Masse ihn festzuhalten. Irgendwann hatte ich ihn auf meinem Rücken und traf die falsche Entscheidung: Ich kroch rückwärts und während ich mich den ersten Millimeter bewegte, wusste ich schon: „Das war blöd!“, ich bewegte mich nämlich direkt mit dem Kopf in seine Armbeuge, dort musste er mich nur noch festhalten und zu Boden drücken. Aber ich war doch stolz, dass der Kampf ca. 15 sek gedauert hatte und keine drei.
    Aus dem Bodenkampf-Training nahm ich mit: abgeschürfte Füße, Enttäuschung darüber keine „Ringertechniken“ gelernt zu haben, das Gefühl am Boden zu liegen und den Hals zugedrückt zu bekommen und zwei Tage lang Muskelkater sogar beim Atmen.

    Budo-Meeting (2/6) - Hapkido

    Achtung: Erst Teil 1 lesen!

    In Wilhelmshaven enschied ich mich für Hapkido als erste Trainingseinheit. Eigentlich hatte und habe ich keine Ahnung, was man im Hapkido genau macht, aber der Trainer hielt ein kleines Stöckchen (ca. 30 cm) hoch und meinte: „Damit machen wir heute etwas!“ Das klang interessant!

    Als das Training begann und er die Techniken erklärte, war ich von seiner ruhigen Art sofort in den Bann geschlagen. Von Boot-Camp-Atmosphäre keine Spur erklärte er mit ruhiger Stimme und alle lauschten konzentriert, gespannt und fasziniert. Gleichzeitig hatte er, wie viele Trainer, eine Ausstrahlung und Körperhaltung die einem auf ganz subtile Art sagte „der kann was!“

    Wir begannen mit einer Fausstoß-Abwehr, bei der das Stöckchen gegen das Handgelenk des Angreifers „geflippt“ wird. Mein Partner war ein Blaugurt, den ich schon von dem Modl-Lehrgang im Juni kannte. Wir bekamen Schaumstoffstöckchen zum Üben - schon damit war die Technik einigermaßen schmerzhaft. Dann bekamen wir ein Echtes (das dann natürlich nicht auf das Handgelenk gedonnert werden durfte). Es kostete mich einige Überwindung meinen Partner anzugreifen, damit er mit Stock abwehren konnte. Wir kannten uns ja gar nicht besonders gut und man konnte sich ganz leicht ausmalen, dass die Technik mit Schwung / Kraft ausgeführt nicht nur schmerzhaft sondern auch zerstörerisch sein würde.
    Aber mein Partner war ebenso kontrolliert wie ich, so dass alle Knochen heil blieben.

    Irgendwann hieß es „Partnerwechsel“ und ich stand mit einem rechte jungen Schwarzgurt zusammen, der mir irgendwie bekannt vor kam.
    Jetzt übten wir eine Abwehr gefolgt von einem Griff, bei dem man den Gegner durch Schmerz unter Kontrolle hält. Dabei klemmte man den Stock in die Ellenbogenbeuge ein und hielt die Spannung.
    Wir brauchten ein paar Anläufe, bis der Stock tatsächlich da landete, wo er hingehörte.
    Ich war erst etwas ängstlich meinen Partner zu verletzen, aber es stellte sich heraus, dass er extrem schmerzunempfindlich war, allerdings im Gegensatz zu mir. Ich musste immer recht schnell abklopfen, ansonsten hätte mir das Ziehen im Arm schnell die Tränen in die Augen getrieben, als hätte ich an einer Zwiebel gerochen.

    Aber ich hatte großen Spaß, verstand mich gut mit meinem Partner und dieses Stöckchen begeisterterte mich immer mehr. Unser Trainer erklärte, dass dafür genausogut eine aufgerollte Zeitung, ein Zollstock oder was auch immer verwendet werden konnte. Endlich mal eine alltagstaugliche, überall verfügbare Waffe!

    Aus diesem Training nahm ich mit: eine leichte Quetschung am Arm, viel Enthusiasmus für das nächste Training, einen weiteren Trainer auf meiner Trainer-Hitliste und die Erkenntnis, dass kleine Waffen mindestens genauso gefährlich sein können, wie große.

    Budo-Meeting in Wilhelmshaven (1/6)

    Weiß der Teufel was uns getrieben hat nach Wilhelmshaven zu fahren! Morgens vor dem ersten Training konnte sich keine von uns mehr erinnern, wer eigentlich die Idee gehabt hatte.
    Und plötzlich standen wir bepackt mit schweren Sporttaschen und Bos vor der Halle inmitten von dem merkwürdigen Völkchen Gleichgesinnter.

    Nach dem Umziehen beim Betreten der Hallo wirkte alles schon vertrauter. Ein Budo-Meeting ist stilrichtungsoffen und so hatten sich ca. 100 Kampfsportler aus unterschiedlichsten Kampfsportarten und verschiedener Kleidung versammelt. Nach kurzer Zeit erkannte ich sogar einige Kampfsportler aus den vorherigen Lehrgängen wieder. Das war ein tolles Gefühl!
    Los gings mit einem gemeinsamen Aufwärmtraining, dann konnten wir jeweils aus vier verschiedenen Trainingseinheiten auswählen, die gleichzeitig angeboten wurden. Samstag gab es vier Trainingseinheiten nacheinander. Sonntag konnten wir nur an der ersten teilnehmen.
    Der erste Abend wurde mit einem Besuch in einem amerikanischen Diner abgerundet.
    Es war ein toller Lehrgang mit tollem Programm. Mein Kopf ist noch ganz voll von den verschiedenen Eindrücken, so dass ich über einzelne Trainingseinheiten separate Einträge verfassen werde.
    Nur soviel sei schon mal gesagt: Ich habe einen tierischen Muskelkater, Bo ist wirklich nichts für mich und ich freue mich schon auf das Training morgen und den nächsten Lehrgang!

    Sonntag, 11. September 2011

    Über den Tellerrand schauen...

    Am nächsten Wochenende fahren Sandra und ich zum Budo-Meeting an die Küste. Wie praktisch, wenn die Verwandtschaft dort wohnt und sich über einen Besuch freut ;-)
    Ich weiß gar nicht mehr genau, warum, wieso oder weshalb wir uns dazu entschieden haben, aber irgendwann stand es einfach fest. Gesprochen hatte Torsten schon seit dem letzten AKS-Lehrgang davon, aber eine ganze Weile war es einfach noch gedanklich sehr weit weg. Auch Torsten schien etwas erstaunt, als ich ihm sagte, dass wir mitkommen würden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass, wenn Sandra und ich uns zusammen tun, wir uns wesentlich mehr zutrauen und einfach mehr wagen. So war es hier wahrscheinlich auch. Alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen, aber nun freue ich mich richtig drauf.
    Wir wollen natürlich unbedingt auch eine Waffe mitnehmen. Da wir bisher nur Escrimas besitzen, auf dem Meeting aber mit Bo, Tonfa und Sai trainiert wird, wollten wir noch eine weitere Waffe anschaffen. Sais hatten wir von Anfang an ausgeschlossen. Torsten trainiert damit regelmäßig und das sieht schon ziemlich kompliziert aus. Am Montag habe ich dann ausgiebig mit Torsten diskutiert, was er uns empfehlen würde. Er empfahl uns ein Bo. Allerdings schlug er vor, die günstigere Gardinenstangenvariante aus dem Baumarkt zu nehmen und nicht die dreimal teurere echte Variante. Sandra stürmte dann gleich am nächsten Tag den lokalen Baumarkt und besorgte zwei Gardinenstangen in passender Größe, die sie dann noch etwas rund geschliffen hat. Damit sind wir dann hoffentlich gut ausgestattet. Das Programm ist vielfältig, mal sehen, was wir alles ausprobieren werden. Ich denke, es wird ein anstrengendes, sehr lehrreiches und wahnsinnig spannendes Wochenende. Wir werden wieder einmal in eine Welt eintauchen, die sich von unserer Shotokan-Vereinswelt ziemlich unterscheidet. Wir werden die Augen, Ohren und den Geist öffnen, um für uns vieles mitzunehmen und uns auf Ungewohntes und Fremdes einlassen zu können. Und wir werden Spaß haben. Teddy und Co, wir kommen!

    Und ob sich was tut ...

    Sandra hat sich ja schon ziemlich treffend dazu geäußert. Es passiert was. Mit jeder Trainingsstunde merke ich, wie ich mich in winzigen Schritten weiter entwickle. Als Grüngurt und damit unterster Gurt in der Mittelstufe wird jedes Training zur Herausforderung. Gerade Montags stoße ich da schnell an meine Grenzen. Torsten liebt es, Kombinationen anzusagen, die mal gerne aus 5, 6 oder 7 Einzeltechniken bestehen. Alleine mir alles auf die Schnelle zu merken, ist nach einem anstrengenden Arbeitstag schon schwer. Wenn er dann ein paar Mal alles vorgemacht hat, wird es etwas einfacher. Spätestens, wenn ich anfange zu laufen, sehe ich immer, wie er mich genau beobachtet und anfängt zu grinsen. Er weiß dann ganz genau, wie ich mit mir selber kämpfe und versuche, alles vernünftig und in angemessener Zeit zu Treten bzw. zu Schlagen. Dieses Grinsen stachelt mich nur zusätzlich an und weckt meinen Ehrgeiz. Irgendwann Torsten, das verspreche ich dir, wirst du nicht mehr meinen verschreckten Gesichtsausdruck sehen, wenn du grinsend die Kombinationen ansagst. Denn irgendwann werde ich genau wissen, was du von mir willst und einfach los laufen. Also genieße es noch ein bisschen, wie mir die Gesichtszüge entgleisen, wenn du mal wieder richtig aufdrehst ;-).
    Letzten Montag hatte ich die Möglichkeit die Bunkai zur Kanku Sho auszuprobieren. Torsten stellte uns in Zweier- und Dreiergruppen zusammen, mich stellte er zu Schwarzgurt Peter und Blaugurt Michael (der Dunkelhaarige). Die Kanku Sho ist eine der höheren Kata, ziemlich anspruchsvoll (vor allem die zwei Sprünge), aber ziemlich schön anzusehen. Ich habe versucht, sie mit zu Laufen so gut es ging, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis das mal gut aussieht. Das anschließende Bunkai-Training war wirklich spannend und auch lustig. Peter ging mit uns noch mal Stück für Stück die Kata durch und achtete sehr darauf, dass ich die Technik sauber mache und auch richtig stehe. Geduldig erklärte er, worauf es ankommt und wie die Techniken aussehen sollen. Bei der Erarbeitung der Bunkai war ich dann schließlich vollkommen überfordert und hielt mich dementsprechend zurück. Peter und Michael erarbeiteten zu einer Technikkombination eine Bunkai-Technik und zeigten sie mir anschließend. Das war nun nicht all zu schwer und ich konnte sie einigermaßen umsetzen. Witzig wurde es dann, als die beiden Männer beschlossen, dass ich die Bunkai dann anschließend vor den anderen Grüppchen zusammen mit Michael vorführen durfte. Das klappte auch ganz gut. Wobei ich gestehen muss, dass ich das, was sich Sandra und Christoph(er?) ausgedacht hatten noch viel genialer fand ;-)
    Es hat jedenfalls Spaß gemacht. Und ich wundere mich jedes mal, wie sehr etwas Spaß machen kann, was man bei weitem noch nicht ausreichend beherrscht. Aber der Ehrgeiz, es zu lernen, ist einfach ungebrochen. Also Torsten, du kannst gerne weiter grinsen und dich kaputt lachen, wenn ich mal wieder mit mir selber kämpfe. Dadurch weckst du nur noch mehr meinen Ehrgeiz ;-)Aufgeben? Niemals!

    Sonntag, 4. September 2011

    Gute-Laune-Sport?

    Donnerstag ging ich einigermaßen schlecht gelaunt zum Training. Ich hatte eine wirklich nervige Woche hinter mir, war gefrustet, unterfordert, demotiviert und hatte auch ein bisschen Selbstmitleid.
    Als wir unsere Kyusho-Runde mit Stockkampf einleiteten, war ich erst mal abgelenkt. Aber als ich dann erstmalig einen Stock auf die Finger bekam und kurz darauf noch mal auf die gleiche Stelle, hatte ich bei den Folge-Stock-Techniken merklich Angst, so dass Michael mehrmals meine Technik korrigieren musste. Dass meine Angst die Technik verschlechterte, ärgerte mich nun zusätzlich.

    Die SV-Techniken trainierte ich mit dem Eisbären. Als ich ihn zweimal auf die Matte befördert hatte und dann auch noch nebenbei ohne Ansage des Trainers eine ältere Kyusho-Technik an ihm ausprobierte, woraufhin er plötzlich wie von der Tarantel gestochen 1,5m von mir wegsprang (es war die Anti-Schwitzkasten-Technik), ging es mir zum ersten Mal besser!
    Dann war die Kyusho-Runde vorbei und wir machten kurz Pause vor dem normalen Training und schon war die schlechte Laune zurück.
    Trotzdem hatte ich ein nettes Gespräch mit einem einige Zeit verschollen gewesenen Orange-Gurt.

    Ich wusste genau, welche Art des Trainings mich heute aus der Misere holen könnte, aber würden wir auch so trainieren?
    Ich wünschte mir ein kurzes aber heftiges Basketballspiel mit vielen Körben und Liegestütz.
    Ich wünschte mir Grundschultechniken, bei denen ich mich zu 100% konzentrieren musste. Ich wünschte mir jemanden, der mich anbrüllte und das letzte bisschen Kraft aus mir herausholte, während ich auf ein Schlagpolster oder einen gut bebauchmuskelten Karateka einschlug. Ich wünschte mir Krafttraining mit Situps und Liegestütz (die kann ich im Moment sowieso gebrauchen). Und ich wünschte mir zum Trainingsende, wenn ich sowieso kaum mehr gerade stehen konnte im Kiba-Dachi 50 Zukis mit Kiai zu machen, so dass der Kiai von uns allen die Halle zum Zittern bringen würde.
    Kurzum: Ein Training nachdem Kopf und Körper fix und fertig ist!

    Da aber noch nicht mal unser Sensei Michael in der Lage ist, vollständig Gedanken zu lesen - offensichtlich scheint es partiell ja zu klappen - kam es dann doch anders:
    Wir waren zu viele Leute, so dass wir statt Basketball zum Aufwärmen Runden in der Halle laufen mussten. Nach der Grundschule machten wir eine Partnerübung mit Zukis, aber die bebauchmuskelten Michaels blieben unter sich - der große Blaugurt-Michael (von dem ich glaube ich noch nie geschrieben habe) spürte wohl meine Laune, sagte irgendetwas von Angst und ging zum anderen Blaugurt-Michael ;-) . Das frustrierte mich noch zusätzlich.
    Meine Blaugurt-Partnerin konnte natürlich nichts dafür (falls ich etwas unbegeistert geschaut haben sollte - es tut mir leid, es hatte nichts mit dir zu tun) und natürlich habe ich meine Wut nicht an ihr ausgelassen - zumindest stand sie nach dem Training noch :-).
    Bei einer SV-Technik (Befreiung aus einem Griff ums Handgelenk) wechselten wir vier Blaugurte dann einfach durch und ich war froh zwischendurch mit dem großen Blaugurt-Michael zu trainieren, denn der packte meine Hand wie ein Schraubstock und es war für mich wirklich eine Herausforderung da raus zu kommen.

    Dann hieß es Schlagpolstertraining und für einen kurzen Moment war ich begeistert. Als es dann hieß „Wir machen ein Frauen- und ein Männer-Grüppchen“, war ich irritiert. In unsere Gruppe kamen die zwei nettesten männlichen Karatekas überhaupt. Immer zuvorkommend, immer lächelnd, selbst im Kumite.
    Die beiden hielten abwechselnd das Schlagpolster und so kann ich einfach nicht beim Schlagen aus mir herauskommen und Aggressionen abbauen. Es geht einfach nicht, wenn ich dabei auch noch nett angelächelt werde.
    Michael kam kurz vorbei und unterhielt sich mit mir. Dabei klagte ich ihm mein Leid der Woche.
    Melanie wurde es irgendwann zu langweilig und tat das wie immer klar und deutlich kund. Michael überlegte kurz und ich nutze den Moment und sagte: „Ich brauche heute noch irgendwas mit Action!“
    Wir machten noch mal eine SV-Technik (aus einer Umklammerung von hinten befreien). Ich übte das etwas ausgiebiger mit dem großen Blaugurt-Michael, bis er irgendwann zufrieden war mit meinen Konter-Empis.
    Dann war das Training vorbei.

    Als ich Abends ins Bett fiel, wunderte ich mich noch kurz vor dem Einschlafen darüber, dass irgendwann wohl meine schlechte Laune aufgehört haben musste. Ich hatte es noch nicht mal bemerkt und freute mich auf den nächsten Tag.




    Was will ich nun mit diesem monströs langen Artikel sagen?
    Karate macht glücklich, daran Schuld ist aber nicht nur Bewegung, Aggressionsabbau und Action sondern in großem Maß auch das Miteinander, die kleinen Gespräche am Rande und Partnertrainings mit Spaß und Augenzwinkern!