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Montag, 19. September 2011

Budo-Meeting (6/6) - Bodenkampf II

Achtung: Erst Teil 1Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5 lesen!

Nachdem ich mich am ersten Tag nach dem Bodenkampftraining ziemlich über die Trainingsinhalte geärgert hatte und ich mit dem Bodenkampftrainer irgendwie menschlich gar nicht auf einer Wellenlänge war, war ich sehr hin und her gerissen, ob ich am nächsten Tag zur zweiten Bodenkampf-Einheit gehen sollte oder nicht. Einerseits wollte ich auf keinen Fall wieder eine Stunde Fallübungen machen, andererseits wollte ich aber auch um keinen Preis tolle Bodenkampftechniken verpassen. Auf dem Weg zur Party Abends überwand ich mich und fragte den Trainer, ob wir denn am nächsten Tag etwas anderes machen würden und erzählte ihm von meinen Wünschen. So richtig darauf einlassen wollte er sich nicht und so überlegte ich am nächsten Morgen bis ca. fünf Minuten vor Beginn der Trainingseinheit, ob ich es nun wagen sollte oder nicht.
Erschwerend kam am zweiten Tag dazu, dass ich von schrecklichem Muskelkater geplagt wurde. Ich hatte sogar Muskelkater in Brust, Rücken und Bauch beim ganz normalen Atmen - das hatte ich vorher noch nie erlebt.
Letztendlich überwand ich mich dann und ging hin. Ich wollte nichts verpassen und auch wenn ich so mit dem Trainer nicht so richtig warm wurde, musste man blind sein, wenn man nicht erkannte, dass er ein wirklich richtig gut Kampfsportler war, der auf der Matte genau wusste, was er tat.
Also beschloss ich, dass ich selbst wenn ich mich quälen müsste, auf keinen Fall von so einer Trainingseinheit dümmer werden würde.

Als ich in der Halle ankam, war dort nur noch ein Bruchteil der Leute vom Vortag da. Scheinbar hatten sich mehrere dann doch lieber für ein anderes Training entschieden. Übrig waren nur noch ein paar Jugendliche und ein paar Leute, die am Vortag noch nicht da waren.
Unser Trainer begann mit einem lockeren Aufwärmtraining und dann machten wir..... Trommelwirbel.... Fallübungen!

Allerdings nahm er Bezug auf unser Gespräch vom Vortag und erklärte, warum das Falltraining so wichtig wäre. Er ging bei einem Straßenkampf immer von mehreren Angreifern aus und er meinte, das wichtigste am Boden wäre, den Kopf zu schützen und schnell wieder aufzustehen.
Also übten wir Fallen, vorwärts, rückwärts, seitwärts und schnelles Aufstehen ohne Hände.
Irgendwie war ich trotz Muskelkater gar nicht sooo schlecht und das seitwärts Fallen und Aufstehen machte mir sogar Spaß.
(In einer Bodenkampfsituation mit mehreren Gegnern hat unser Trainer sicherlich recht. Aber ich finde, es gibt verschiedene Arten von Angriffen und Übergriffen. Dabei immer ohne Ausnahme von mehreren Gegner ausgehen halte ich für Quatsch. Für einen Mann mag das noch eher zutreffen, da ist die Kneipenschlägerei, o.ä. vielleicht am wahrscheinlichsten. Aber ich finde man sollte auch nicht vernachlässigen, dass Frauen anders angegriffen werden und der Angreifer ggf. einen Bodenkampf provozieren will (frau also vermutlich schneller am Boden ist, als ihr lieb ist))

Nach den Fallübungen sollten wir uns partnerweise zusammentun - ich erwischte einen Weißgurt - und wir übten ein paar Würfe mit anschließendem Fixieren des Gegners am Boden.
Im Gegensatz zum Vortag hatte ich diesmal wirklich Spaß und das Gefühl etwas gelernt zu haben!

Ich nahm folgendes aus der Trainingseinheit für mich mit:
  • Fallen ist gar nicht soo schlimm
  • Ich muss unbedingt die Rückwärtsrolle lernen
  • Ich will mehr Bodenkampf :-)

An meine Trainer: Wenn heute Weihnachten wäre, würde ich mir wünschen, dass wir in Zukunft regelmäßig jedesmal (nur ein paar Minuten) Krafttraining machten (Liegestütz, Sitzups, sonst irgendwas für Nacken-, Brust-, Rücken-, Bauch-und Schultermuskulatur) - ich habe das offenbar nötig.

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