Beitragende

Samstag, 28. Juli 2012

Ferientraining

Wie jedes Jahr in den Sommerferien hat sich unser Trainer auch dieses Mal darum gekümmert, dass wir zumindest an einem Tag in der Woche einen Hallenplatz haben und trainieren können. Bislang war immer freies Training, d.h. jeder konnte für sich trainieren und an seiner Technik feilen. Im letzten Jahr (mein erster Sommer im Verein) hatten wir uns immer verabredet und gemeinsam trainiert. Auf das Ferientraining diesen Sommer habe ich mich schon sehr lang gefreut. Denn Torsten hatte schon gefühlt ewig etwas ganz Besonderes organisiert. Wer ihn kennt, weiß, dass er nicht nur Shotokan-Karate trainiert, sondern auch AKS und zum AKS gehört auch Waffentraining. Auf dem letzten Budomeeting in Wilhelmshaven hat er mich, was das Waffentraining betrifft, mächtig angesteckt. Damals hatte ich das erste Mal ein Bo (einen 1,82 m langen Stock) in der Hand und habe das erste Mal damit trainiert. Obwohl ich gleich nach 10 min mein eigenes Bo ins Gesicht bekommen habe und ein geschwollenes, aber Gott sei Dank nicht blaues, Jochbein davon trug und den Muskelkater meines Lebens durchlitt, war ich absolut angefixt.
Dann hatten wir später noch mal die Gelegenheit bei einem Verein in der Nähe mit dem Bo zu trainieren. Schon damals erzählte Torsten, dass es auch in unserer Stilrichtung, dem Shotokan-Karate, Waffentraining gibt, das Shotokan-Kobudo.
Und genau das wollten meine Trainer in diesen Sommerferien anbieten. Die Halle war da, wer wollte konnte Kobudo trainieren und auch für alles andere war genug Platz.

Am letzten Dienstag war es dann das erste Mal soweit. Eine Handvoll Leute, bewaffnet mit Hanbo und Bo trafen sich in der Tennishalle. Mein Trainer begann mit einer Stunde Hanbo-Training, danach machte Torsten eine Stunde Bo-Training. Obwohl viele Übungen mit den beiden Stöcken sehr ähnlich sind, hatte ich große Schwierigkeiten mit dem kurzen Hanbo. Irgendwie wollte das nicht so klappen, wie es sollte. Es flog mir ständig aus der Hand, ich hielt die Hände falsch oder haute mir den Stock vor irgendeinen Knochen. Ich konnte nicht schnell genug erkennen, was mein Trainer machte und das schon gar nicht umsetzen. Man kann sagen, ich stand mit dem Hanbo auf Kriegsfuß. Allerdings gab es auch gleich eine Kriegserklärung an  das Hanbo. Denn beim Kobudo ist die erste Prüfung die Hanbo-Prüfung. Ich werde mich also intensiv mit dem kleinen Mistvieh Hanbo auseinandersetzen müssen, wenn ich weiter kommen möchte. Die erste Trainingseinheit endete also erst mal etwas frustrierend. Die zweite Einheit gelang dann aber wesentlich besser. Ich weiß nicht, ob es daran lang, dass ich das Bo schon zweimal in der Hand hatte, aber es lief ganz gut. Obwohl der Stock mit seinen 1,82m eigentlich wesentlich unhandlicher als das halb so große Hanbo ist, kam ich damit wesentlich besser klar.
Mal sehen, wie das weiter geht. Ob das Hanbo und ich Freunde werden können oder ob es der Beginn einer Hassliebe wird. Ich meine, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich etwas, in dem Fall jemand, erst mal doof fand und nun sind wir dicke Freunde (nicht war Sandra?).

Also mein liebes Hanbo, zieh dich warm an. So schnell gebe ich nicht auf.