Beitragende

Dienstag, 12. April 2011

Kyusho, die 2. - Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen...

Nachdem wir vor ein paar Wochen Samstags die erste Einführung ins Kyusho (ihr erinnert euch, diese Druck und Schmerzpunkt-Geschichte) von Michael erhalten hatten, gab es letzten Donnerstag die erste echte Trainingseinheit.
Wir begannen mit der Wiederholung der Reanimation. Wieder war ich mir nicht ganz sicher, ob ich es beherrsche, zusätzlich bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich Sinn macht und funktionieren kann.
Nach der Reanimation zeigte uns Michael die ersten Schmerzpunkte und wir begannen zu üben. Zuerst ging es los mit Schwingerabwehr. Wenn man die Hand und den Arm des Angreifenden so packt, dass man diverse Punkte an den Händen drückt, ist der andere gleich ziemlich gefügig. Soweit, so gut. Das war nichts groß Neues. In der SV gibt es viele Techniken, bei denen man den Gegner durch z.B. einen verdrehten Arm festhält. Dann übten wir eine Art Tritt mit dem man versucht, dem Gegner das Bein wegzufegen, ich brauchte bestimmt 10 Versuche, bis meine Partnerin mal irgendetwas außergewöhnliches spürte und dann war es auch nicht so heftig, dass es sie umgehauen hätte. Na toll. Wenn man im Ernstfall 10 Versuche braucht um so einen Punkt zu treffen, hilft das auch nicht viel weiter.
Angeblich soll das auch bei einem schweren Menschen klappen, der gerade auf diesem Bein steht. Ich glaube uns steht ziemlich viel Training bevor, bis das wirklich klappt und überzeugt bin ich von der ganzen Sache auch immer noch nicht. Das alles klingt immer noch ein wenig nach Hokuspokus.
Als nächstes übten wir eine Schlagtechnik unter den gehaltenen Arm. Ich übte wieder mit meiner Freundin zusammen, unsere Arme waren schon rot, aber es tat nicht wirklich weh und der tolle Effekt blieb auch aus.
Als Michael vorbeikam um zu sehen wie es klappt, klagte ich ihm mein Leid. Daraufhin wollte er, dass ich ihn angreife, damit er es noch mal zeigen kann. Gesagt, getan - wir trainieren schon viele Jahre zusammen, ich vertraue ihm - schlug ich los. Er wehrte ab, wie vorher geübt und schlug - eigentlich kann man gar nicht schlagen sagen, es war mehr ein tippen - von unten gegen meinen Arm.
Plötzlich hatte ich das Bestreben mich auf die Matte zu werfen - im Nachhinein kann ich es immer noch nicht fassen, ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht doch hätte stehen bleiben können. Auf jeden Fall ließ ich mich plötzlich zu Boden fallen und erst als ich auf der Matte ankam, schoß plötzlich ein ganz merkwürdiger Schmerz wie eine Schlange durch mich durch, ausgehend von der getroffenen Stelle. Total unglaublich!
Michael half mir wieder hoch und sorgte durch Klopfen und Reiben dafür, dass der Schmerz sich verflüchtigte.
Seit dem ist mir bei jeder Vorführung von Kyusho-Techniken mulmig zu mute. Wie soll sich dann erst ein k.O. anfühlen?
Ich hatte noch nie Angst davor mit Michael irgendeine Techniken zu machen, aber jetzt habe ich den Schmerz noch lebhaft vor Augen.  Gleichzeitig will ich der Sache nun umso mehr auf den Grund gehen. Hätte ich stehen bleiben können? Kann ich das auch? Ist da wirklich etwas dran?
Noch bin ich ratlos, aber ich hoffe in den nächsten Wochen Antworten auf diese Fragen zu finden.

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