Beitragende

Samstag, 16. April 2011

Sicherheit

Um das Verletzungsrisiko zu minimieren gibt es besonders bei Techniken mit einem Partner Regeln. Da ich immer mal wieder erlebe, dass auch fortgeschrittene Graduierungen diese Regeln mal besser und mal schlechter kennen, möchte ich sie hier mal mit meinen eigenen Worten wiedergeben:
  1. Techniken abstoppen
    Schläge und Tritte werden in der Unterstufe vor dem Partner abgestoppt. In höheren Graduierung darf im Shudan- und Gedan-Bereich ein leichter Kontakt stattfinden, im Jodan-Bereich (also der Kopf) aber nicht.
  2. Kontrolliert schlagen
    In einer Übung, bei der es Kontakt geben soll, muss der Angreifer kontrolliert zuschlagen und die Intensität der Technik seinem Gegenüber anpassen (Soll heißen, einem 15-jährigen Weiß-Gurt-Mädchen kann man nicht genauso in den Bauch schlagen, wie einem ausgewachsenen, trainierten Schwarzgurt).
  3. Augenkontakt
    Im Freikampf ist Augenkontakt das Wichtigste. In den Augen des anderen sieht man was als nächstes kommt und vor allem wann. Auf die Füße oder Fäuste des Partners zu schauen kostet wertvolle Zeit.
  4. Abschlagen anstatt Schmerzen auszuhalten
    Besonders in der SV, bei Wurf- und Hebeltechniken gibt es Techniken, die den Partner durch Schmerz in die richtige Richtung lenken, damit hier keine Verletzung geschieht, gilt es beim Training sofort abzuklopfen (mit der Hand am Bein, oder am Boden), oder Bescheid zu geben, sobald der Schmerz eintritt. Der Partner lockert dann seinen Griff, weiß aber dass die Technik funktioniert hat. Hier gilt auf keinen Fall die Devise: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! - Denn dann würde der Partner seinen Druck weiter erhöhen, bis die Wirkung der Technik eintritt, so kommt es leicht zu Verletzungen!
  5. Natürlich reagieren anstatt sich zu wehren
    Bei SV-Techniken steht beim Üben oft vorher schon fest was gleich passiert, außerdem werden manche Techniken (wie zum Beispiel in den Bauch zu treten) nur angedeutet. Trotzdem ist es wichtig, dass der ursprüngliche Angreifer natürlich reagiert (bei einem angedeuteten Tritt in den Bauch sich nach vorn beugt) und sich nicht gegen die Technik wehrt (da er ja schon weiß was gleich kommt). Dabei können beide sich leicht verletzen und ein Übungseffekt bleibt aus.
  6. Feedback geben
    Ist die Technik eures Partners zu stark, zu schwach, schmerzhaft oder nicht korrekt, sagt es ihm. Nur dadurch kann man dazulernen. Außerdem kann so der Partner seine Kraft in Zukunft besser einschätzen.
  7. Locker bleiben
    Beim Werfen und Hebeln ist es für den Geworfenen wichtig möglichst locker zu bleiben, auch dadurch werden Verletzungen vermieden.
  8. Intensität langsam steigern
    Um ein Gefühl für die Kraft und die Auswirkung der eigenen Technik zu bekommen, sollte man mit dem Partner die Technik mehrfach durchführen und dabei langsam die Intensität steigern. Dabei sollte man beim Partner Feedback einholen. 
So. Ich hoffe ich habe nichts vergessen, aber wenn man die Punkte im Kopf hat, dann kann schon mal fast gar nichts passieren :-)

1 Kommentar:

  1. Kann ich nur bestätigen. Besonders wichtig finde ich, dass man miteinander kommuniziert. Jeder empfindet so eine Übung anders. Das was mir nicht weh tut, kann einem Anderen evtl. die Tränen in die Augen treiben oder umgekehrt. Ich bin eher der Typ, der sich langsam ran tasten muss und das vermittle ich meinem "Gegner" auch.

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