Beitragende

Dienstag, 10. Mai 2011

Prüfungsvorbereitung - Kritik annehmen

Seit einigen Wochen schon arbeite ich auf meine nächste Gürtel-Prüfung hin. Ich kann endlich den Ablauf meiner Kata (ok, Timing und Finetuning fehlen noch), ich kann das Kumite (ok, es könnte noch ein bisschen dynamischer werden) und ich kann die Grundschule bis auf den Ushiro-Geri und das Finetuning.
Das bedeutet, so langsam habe ich das Gefühl, die nächste Prüfung kann kommen und ich habe mir auch schon einen konkreten Termin dafür ausgeguckt.

Letzte Woche war nach den Osterferien wieder das erste Training und ich ging hin mit dem Gefühl, die Prüfung wäre in greifbarer Nähe.
Anstrengenderweise wissen auch meine Trainer inzwischen von meinen Plänen, so dass ich im Training unter besonderer Beobachtung stehe.
Am Donnerstag hat sich Michael noch mal ganz genau meine Kata angeschaut. Obwohl ich schon so lange trainiere, werde ich immer noch nervös, wenn ich so genau beobachtet werden. Immerhin will ich ja alles richtig machen. Michael stellte fest, dass ich an drei Stellen noch ernsthafte Fehler mache und an einigen Stellen stimmen meine Blickrichtung und der Rythmus noch nicht. Mein gutes Gefühl für die Kata war nach dem Training dahin. Ich machte sie noch ein paar Mal, aber jedes Mal war ich so darauf konzentriert an die ganzen Schwachpunkte zu denken, dass es dann nicht mehr so richtig rund lief.

Gestern war ich dann beim Montagstraining. Unser Schwerpunkt lag auf der Grundschule. Zusätzlich zu dem von mir gewünschten (und wirklich schweren) Ushiro-Geri machten wir noch weitere Fußtechniken.
Es war unheimlich anstrengend. Schon nach kurzer Zeit tropfte mir der Schweiß von meinen Locken in den Kragen.
Der Hüfteinsatz macht mich jedes Mal einfach wahnsinnig. Es klappt einfach nicht so, wie ich mir das vorstelle. Dann kommt noch dazu, dass mir in den letzten Wochen klar geworden ist, dass ich nicht die richtige Mischung aus Entspannung und Anspannung in meiner Technik habe. Deshalb bin ich auch immer so schnell k.O. .
Torsten gab mir gute Ratschläge und mein Highlight des Trainings war, dass er bei meinem Mawashi-Geri scheinbar den Fehler gefunden hat, der mir schon seit Monaten das Leben schwer macht.

Jedes Mal (und diesmal konkret Donnerstag und Montag) bin ich froh, wenn ich merke, dass ein Trainer genau hinsieht. Wenn ich dann Korrekturen bekomme, sind die Vorschläge der Trainer oft so banal, dass ich mich sofort ärgere, das nicht schon die ganze Zeit so gemacht zu haben.
Wenn man dann die Technik nochmal versucht, klappt es meistens erst mal sogar schlechter, da man sich so sehr auf die neuen Aspekte konzentriert. Das finde ich immer am schlimmsten, denn eigentlich will ich ja zeigen, dass ich es verstanden habe, aber in meinen Muskeln ist es einfach noch nicht angekommen...
Solche Momente machen mir immer wieder bewusst, dass ich noch viel Training vor mir habe und noch viel lernen muss.
Gerade ist für mich die nächste Prüfung gefühlsmäßig in weite Ferne gerückt und ich denke, ich muss wohl noch mehr trainieren, wenn ich den von mir gewählten Termin halten will (ich habe vorsorglich schon mal die Wochen gezählt, so viel ist es gar nicht mehr, da wird einem schon ganz schön mulmig zumute).
OK, ich habe ja schon einige Prüfungen hinter mir und aus Erfahrung weiß ich, dass ich diese Phase immer vor der Prüfung durchmache. Aber wenn man mitten drin steckt tröstet das nur wenig.

Aber was ich eigentlich sagen wollte: Liebe Trainer, bitte kritisiert mich weiterhin (auch nach meiner Prüfung). Ich will ja besser werden. Ich mag es kritisiert zu werden! Ich freue mich, wenn ich merke, dass ihr genau hinschaut! Ich kann es nur meist nicht so zeigen... ;-)

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