Beitragende

Donnerstag, 21. März 2013

Friedberg, wir kommen - Two days before

Als unser Trainer im Training die Einladung der Hessen zu einem Kobudo-Lehrgang ankündigte, war ich sofort begeistert.
Der Kalendercheck verlief ja dann auch positiv, es stellte sich nur noch die Frage, wie wir in den Süden kommen. Unser Trainer wollte versuchen einen Bus (oder zwei) unseres Vereins zu reservieren. Mir war aber sofort klar, dass es eher unwahrscheinlich ist, mit dem Vereinsbus mitfahren zu können. Zum Einen ist der Fuhrpark sehr übersichtlich und zum Anderen bekommen gefühlt immer die anderen Gruppen einen Bus. Sollten wir trotzdem einen Bus bekommen, muss ich darin erst mal einen Platz bekommen. Die Anmeldeliste wurde nämlich länger und länger.
Als ich zu Hause meinem Mann von dem Lehrgang erzählte, war ihm anscheinend sofort klar, dass ein Plan B entwickelt werden müsste, denn ihm war klar, dass ich wahrscheinlich über Wochen Trauer tragen würde, wenn ich keine Möglichkeit finden würde, zu diesem Lehrgang zu kommen. Natürlich hätte ich mich auch in die Familienkutsche setzten und selber fahren können. Ich weiß nur mittlerweile aus Erfahrung, wie ich mich nach einem Lehrgang fühle. Fertig wie ein Brötchen, der Adrenalin-Pegel baut sich langsam ab, ich kämpfe mit den üblichen Nebenwirkungen von Adrenalin, Übelkeit und Müdigkeit, während mich letztere meist noch vor der Auffahrt auf die Autobahn übermannt. Bei 350 km und einem potentiell vollem Auto gar keine gute Idee.
Habe ich mal erwähnt, dass ich den besten Ehemann der Welt erwischt habe? Plan B war nämlich noch am selben Abend entstanden. Er schlug vor, mich und zwei weitere Trainingskollegen nach Friedberg zu fahren und den Tag im Mathematikum in Gießen zu verbringen. Während ich dann Abends meine Augenlieder von innen nach Verletzungen absuche, wird er uns wieder sicher nach Hause bringen.

Es kam, wie erwartet, kein Bus war zu bekommen, also Plan B. Die beiden Mitfahrer waren schnell gefunden, Trainer Torsten und meine Freundin Kerstin.

Seit dem wird hier generalstabsmäßig geplant. Wer mich kennt weiß, ich komme voll auf meine Kosten.
Ich hatte in den letzten Wochen (für meine Verhältnisse) intensiven Mailkontakt mit Raymund und David, um den Lehrgang für mich zu planen. Da bei mir der Wunsch bestand, die Sai-Einheit mitzumachen, wollte ich im Vorfeld erst mal klären, was die beiden dazu sagen und ob sie mir evtl. sogar davon abraten. Haben sie nicht, sie haben mich im Gegenteil noch ermutigt und unterstützt. Mit Raymund habe ich abgesprochen, dass ich zunächst Sais ausleihen und ausgiebig testen und dann "meine Sais" bei ihm bestellen möchte. Bei dieser Waffe ist es nämlich wichtig, dass sie die richtige Größe haben. Im Mai, wenn die Hessen dann bei uns sind, werde ich sie dann bekommen. Bis dahin muss das Lehrbuch reichen, dass ich in diesem Zug gleich mal reserviert habe ;-)

Zwei Tage vor Abfahrt bin ich quasi abfahrbereit, seit Montag landet nach und nach alles auf dem Mitnehm-Haufen:
  • Mitfahrer definiert, falls nötig Anfahrt zu uns erklärt, Abfahrtzeit geklärt - check
  • Navi programmiert, für Navi-Fail (bei der Möhre nicht ausgeschlossen), GoogleMaps befragt - check
  • Wettergott bestochen, dass er seinen Schnee wo anders fallen lässt und die Straßen nach Friedberg verschont - in progress
  • Karateanzug - check
  • weißer Gürtel (mein Kobudograd, da ich noch keine Prüfung gemacht habe) - check
  • blauer Gürtel (falls alle anderen ihren Shotokan-Grad tragen) - check
  • Kindle für die Autofahrt mit Büchern und Strom versorgen - check
  • Futter und Getränke -in progress
  • DKV-Ausweis - check
  • Duschzeug - check

Der Mitnehm-Haufen

Samstag morgen, um 5:30 Uhr geht es los. Wenn nichts dazwischen kommt, stehen wir um 10 in der Halle und beginnen unsere erste Einheit. 

Natürlich werde ich berichten, wie es war ;-)

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