Beitragende

Dienstag, 20. Mai 2014

Letztes Training vor der Prüfung

Gestern sind wir noch mal ganz bewusst das komplette Prüfungsprogramm durchgegangen. Ich habe noch mal sehr genau auf Kritik geachtet und versucht alles umzusetzen. Die Anderen sind da ja wirklich teilweise ein gnadenloser Spiegel. Man selber merkt oft gar nicht, dass man nicht richtig gerade steht, nach vorne fällt, die Schultern hoch zieht, die Finger im Weg sind, die Finger bei einem Angriff eigentlich schon gebrochen wären, das Bo nicht nah genug am eigenen Körper vorbei geführt wird, sondern fast schon Nachbarkontakt hat. Viele Sachen, die man nur gesagt bekommt, wenn man signalisiert, dass man offen für Kritik ist.
Und wenn man dann glaubt, nun eine saubere Technik zu laufen, kommt von der Seite ein derbes, aber wohl wollendes "Was soll das denn für ein Stand sein?"

Besonders das Kumite sind Kerstin und ich noch einmal ausgiebig durch gegangen. Es ist einfach schwierig, auch noch zusätzlich auf einen Partner/Gegner zu achten. Bei den meisten Techniken bin ich ja eher alleine mit mir und meinem Körper. Beim Kumite muss jeder Schlag passen und ich darf niemals, niemals, niemals wirklich treffen und meinen Partner/Gegner verletzen. Ich finde es schwierig aus meiner Partnerin zu lesen, ist sie nun bereit oder träumt sie oder überlegt sie. Deshalb bestehe ist immer auf klare Absprachen. Bin ich der Angreifer, sage ich die Technik an und beginne erst, wenn irgendeine Form der Antwort kommt. Und ich muss auch nicht mit voller Kraft zuschlagen, besonders nicht, wenn der Schlag mittig auf den Schädel geht. Gott sei Dank gibt es wenige, die einfach losrennen, wenn sie meinen, dass es so weit ist.

Ein paar Kritikpunkte wurden noch mal angesprochen. So wünscht sich z.B. Kerstin, dass ich wenigstens zeitweise versuche ihr in die Augen zu schauen. Wenn ich ständig auf ihre Füße schaue würde sie das irritieren. Das werde ich auf jeden Fall versuchen.
Da ich mich gerne verzähle, während ich mich auf den Rest konzentriere bestand ich darauf, dass Kerstin erst kontert, wenn sie von mir einen Kiai gehört hat. Egal, ob der nach vier, fünf oder sechs Techniken kommt.
Dann müssen wir beide darauf achten, dass die Techniken nicht ineinander übergehen, sondern jede für sich sauber ausgeführt wird. Und das erst abgewehrt wird, wenn der Schlag tatsächlich kommt. Wie sieht das denn aus, wenn die Abwehr steht noch bevor der Angriff kommt. Hellseherische Fähigkeiten?

Ich denke, wir sind fit für die Prüfung und wir freuen uns wieder auf eine interessanten und lehrreichen Lehrgang mit den Friedbergen.

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