Beitragende

Freitag, 2. März 2012

Ausprobieren

"Nehmt euch einen Partner und probiert das einfach mal aus", sagt Torsten beim Training eigentlich regelmäßig. Die Aufgaben sind unterschiedlich. Bunkai, Angriff, Abwehr usw. Bislang stand ich nach so einer Ansage immer etwas unbeholfen da und wusste nicht, was zu tun ist. Ausprobieren? Was soll ich denn ausprobieren? Ich kann doch gar nichts. Wenn man einen Oberstufenpartner erwischt hat man Glück. Dann steht man wenigstens nicht weiterhin dumm rum, sondern der Andere sagt, was gemacht wird. Hat nichts mit eigenem Ausprobieren zu tun, aber man macht wenigstens irgendwas und fällt nicht negativ auf.
Gestern war es irgendwie anders. Mit meinem Trainingspartner Ronny übte ich erst das Kumite zum 5. Kyu, dann das zum 6. Kyu. Dann meinte Torsten zu mir, wir müssten ja jetzt mal langsam mit Oberstufenkumite anfangen, da meine Prüfung ja quasi schon fast vorbei ist (sind nur noch 2,5 Wochen, aber na ja). Das Oberstufenkumite unterscheidet sich vom Unter- und Mittelstufenkumite in der Weise, dass nur die Angriffe vorgegeben sind, die Abwehr ist frei. Also hieß es Ausprobieren. Nur dieses Mal wussten wir irgendwie genau, was zu tun ist. Wir griffen abwechselnd an und probierten einige Abwehrtechniken. Das klappte ganz gut. Und hat auch richtig Spaß gemacht. Nebenbei haben wir auch noch gelernt, dass man mit einigen Techniken theoretisch Knochen brechen kann. Wir wehrten einen Mawashi-geri zum Kopf mit einem Doppelblock ab, vergaßen dabei aber irgendwie, dass man auch mal aus der Trittlinie verschwinden sollte. Also prallte Unterarm mit Wucht gegen Schienbein. Ziemlich Aua. Und definitiv Potential zum Knochen brechen. Interessante Erkenntnis. So nah, war diese Erfahrung noch nie. Gott sei Dank ist alles heile geblieben, aber wir haben daraus gelernt: Lernen, die eigene Kraft besser einzuschätzen und sich vorsichtig an alles ran tasten. Denn wer will schon wegen eines gebrochenen Beins mehrere Wochen nicht trainieren können :-(

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