Beitragende

Freitag, 12. August 2011

Stockkampf

Gestern hatten wir die Chance im freien Training etwas mit Waffen zu machen. Der ein oder andere Trainer scheint also unseren Blog zu lesen. Unser Donnerstags-Trainer-Michael hatte solche Übungs-Rattan-Stöcker besorgt (in echt / teuer heißen die wohl Escrima). Davon bekam jeder Kampfwütige zwei Stück und wir machten erst mal Koordinationsübungen.
Michael erklärte uns, wie wir die Stöcke halten müssen.
Komisch, wie schwer Koordination ist, wenn die Unterarme plötzlich eine Verlängerung von einem guten halben Meter haben, und dass noch bevor man überhaupt mit einem Partner trainiert.
Die ersten Übungen machte jeder allein und schon dabei schlug ich mir das erste Mal einen der beiden Stöcke an meinen eigenen Kopf. Erst lachten alle, wenige Minuten später ging es dem nächsten ganz genau so. Diesmal konnte ich mitlachen.
Nebenbei übte Torsten seine Kata mit Sai-Gabeln - das sind solche Spieße. Echt cool anzusehen, aber ich glaube ziemlich schwierig. Während des Trainings schielte ich immer wieder rüber um ja keine Technik zu verpassen. 
Dann begannen wir mit dem Partnertraining. Zuerst mit einer Übung, die wir mit ähnlichem Bewegungsablauf auch schon ohne Waffen gemacht hatten. Man schlägt quasi abwechselnd oben und unten und dann das gleiche mit der anderen Hand.
Obwohl wir nur 3 Paare waren erfüllte sofort ohrenbetäubender Lärm die Halle (nächstes Mal Gehörschutz?). Zuerst ging es ganz gut und dann schoss plötzlich ein Gedanke durch meinen Kopf: "So laut, wie die Stöcker zusammenknallten, würde es wahrscheinlich höllisch weh tun, wenn der Stock auf die Finger träfe" - ich bekam Angst und schon traf ich ein paar Mal gar nicht  mehr.
Michael erklärte uns, dass dieses Training besonders die Hand-Augen-Koordination, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen fördert.

Zum Schluss zeigte Michael noch eine Koordinationsübung, die man wieder allein machte. Ich konnte zuerst gar nicht sehen, was dabei eigentlich genau passierte. Auf meinen Wunsch hin zeigte er mir das nach Ende des Trainings noch mal gaaanz langsam. Irgendwann, nach 20-30 Durchläufen hatte ich zumindest den Bewegungsablauf grob verstanden, aber mein Kopf war immer noch zu 100% ausgelastet damit, mir nicht selbst eine runterzuhauen oder die Arme zu verheddern.

Ziemlich geschafft fiel ich nach dem Training zu Hause gleich ins Bett. Heute morgen vor dem Frühstück hielt ich es nicht mehr aus. Vorsichtig, um ja nicht die Wohnung zu demolieren, nahm ich die Stöcker und versuchte die Übung erneut. Plötzlich ging's! Ich konnte es viel flüssiger und entspannter als noch am Abend vorher. Was für ein Erfolgserlebnis!
Und ich bin sicher, meine Reaktionsgeschwindigkeit und Koordination ist schon viel besser geworden ;-) - auf jeden Fall war ich aus irgendwelchen Gründen heute beim obligatorischen Kickern mit meinen Kollegen quasi unschlagbar :-) !



PS: Das mit den Stöckern macht richtig Spaß, davon will ich mehr!
PPS: Vielleicht können wir ja trotzdem ab und zu auch mal was mit dem Han-Bo machen, ich kann mich nämlich an keine einzige Technik erinnern, die wir damit mal gemacht haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen